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Baitcastanfänger braucht Hilfe
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Klausi:
Ich stelle mal extra für Dich einen Beitrag ein, den ich mal für ein anderes Forum geschrieben habe. Die Kenner der Materie können´s ja überlesen.... aber danach dürftest Du etwas schlauer sein. Und dann kannst´ev immer noch fragen. Noch ein Hinweis: Hast Du je an einer Rolle eine Wurfgewichtsangabe gesehen? Das ist jeder Rolle so ziemlich Banane, was da unten dranne bammelt. Die Frage ergibt sich eher nach dem Sinn oder Unsinn, mit einer Feinrolle auf Großfisch oder einem Wels-Ungetüm auf Forellen zu fischen. Aber die SX - ich fische sie auch - ist ein feines Gerät. Natürlich muß sie sich erst mal einlaufen und das kann auch einige hundert Würfe dauern. Mit meiner habe ich bereits Mepps 1 gesponnen, was drei Gramm emtspricht - aber das ist jetzt noch kein Maßstab für Dich...
Spinnfischen einmal anders... Ich habe mich immer gefragt, warum die Herren aus dem Land der aufgehenden Sonne, aus Skandinavien oder bei Uncle Sam beim Spinnfischen fast immer mit einer Multirolle zu sehen sind..... und mich mal damit beschäftigt. Für alle gleich vorab: Man muß völlig neu werfen lernen und einiges beachten. Wenn man sich so eine Multi- oder auch Baitcastrolle so anschaut, fällt sofort die quer gelagerte Achse auf. Als erstes das physikalische Problem: Weil man diese Achse mit der darauf befindlichen Schnur als Gesamtgewicht beim Abwurf erst einal in Bewegung setzen muß, und die dafür aufgewendete Arbeit von der Wurfenegie abgeht, ergibt sich für jede Rolle ein zwangsläufiges unteres Wurfgewicht. Je leichtere Köder man werfen will, um so komplizierter wird das. Fliegt der Köder dann erstmal, läuft die Spule durch ihre Trägheit praktisch von alleine weiter und reicht die Schnur relativ reibungsfrei nach. Das ist der Grund, warum Profis mit der Multi ab einem gewissen Wurfgewicht durchaus weiter, als mit der Stationärrolle werfen können. Man kann sich also ausrechnen, daß richtig gute Multirollen als feinmechanische Präzisionsgeräte auch richtig viel Geld kosten. Das Hauptproblem: Man bekommt sie zur Zeit noch nicht alle in Deutschland, wobei bereits gute auf dem Markt vorhanden sind. Hier ändert sich der Markt aber inzwischen doch erfreulich. Ein Vorteil ist zeifelsohne, daß man zum Werfen nicht unbedingt die zweite Hand benötigt, weil eben kein Bügel umzuklappen ist. Das spart unter dem Strich sogar Zeit ein, wenn man die Wurftechnik beherrscht. Da die Schnur nunmehr aber gerade geworfen und wieder eingespult wird, kann sie sich auch nicht mehr verdrehen/verkringeln, was ich als ganz großen Vorteil ansehe. Ein weiterer Vorteil zeichnet sich dadurch ab, daß der Köder ja die Schnur hinter sich her ziehen muß. Es entsteht kein lockerer Schnurbogen, man kann besser unter überhängende Äste werfen, der Seitenwind kann nicht soviel Schnur abtragen und der Köder kann sich nicht so schnell überschlagen. Gerade ein mit der Stationärrolle geworfener Wobbler hat ja gerne die Angewohnheit, sich im entscheidenen Moment in der Schnur zu vertüdeln... Ein Nachteil ist natürlich, daß Gegenwinnd den Köder je nach Oberflächen-Masse-Verältnis abbremst, während die Spule natürlich weiter rotiert... So kann sich, wenn man icht aufpaßt, ganz schnell eine schöne Perücke entwickeln. Generell wird der Freilauf ja mit dem Daumen ausgelöst und mit demselbigen bis zum Abwurf die Spule blockiert. Dort bleibt er auch, um notfalls die ganze Chose auch abzubremsen, spätestens, wenn der Köder die Wasserobefläche berührt, muß man das auch - oder...siehe zuvor! Auf Grund des vorher Gesagten, empfielt es sich also, zum mindesten bei leichteren Ködern, die Rolle auf jeden Köder neu einzustellen. Das geschieht mit der Achs- oder Schleifbremse. Das ist der Knopf in der Achsenmitte. In der Regel haben bessere Multis auf der gegenüber liegenden Seite noch die sog. Magnetbremse. Die ist ebenfalls einstellbar und dient dazu, ein Übedrehen in der Wurf-Anfangsphase zu verhindern. Lieber erst mal zudrehen und auf Wurfweite verzichten. Einige Rollen haben innen noch eine Fliehkraftbremse; das sind ganz kleine Gewichte, die durch ihre Reibung ebenfalls ein überdrehen verhindern sollen. Die Fliehkraftbremse ist normalerweise von außen nicht verstellbar und sollte - wenn lieber auch erstmal verstärkt werden, also "Pin´s" raus. Es ist zur Eingewöhnung - bei allem Ehrgeiz wohl besser, auf ein paar Meter Wurfweite zu verzicheten, als mehrmals neue und auch nicht gerade billige Schnur aufzuziehen - oder auch endlos scheinende Entwirrungen vornehmen zu müssen. Die Drillbremse wird über das an der Kurbel liegende Sternrad reguliert und daher auch Sternbremse genannt - im Gegensatz zur Schiebebremse bei einigen Meeresrollen... Diese ist sehr fein einstellbar und bietet somit jeder Flucht entsprechendes Paroli. Wenn also der Daumen auf der Spule liegt, ist die menschliche Greifhand nicht mehr funktionsfähig. Ein 60 cm-Hechtchen kann einem da, wenn er aus vollem Lauf in den Köder geht, schon mal die Rute aus der Hand hauen. Deshalb hat der findige Mensch den Griff seiner Rute mit dem sog. Trigger versehen. Das ist dieser kleine Haken, in den man den Zeige- oder je nach Geschmack auch den Mittelfinger einhaken kann - damit dieses eben nicht passiert. Kleine Baitcaster werden auch gerne "gepalmt" - das heißt: die ganze Rolle wird umfaßt (la palma: die flache Hand) und der Trigger sitzt zwischen Ring- und kleinem Finger. Besagtes Geschleuder wird ja nun aufrecht gefischt, d..h., die Rolle steht auf dem Blank. Demzufolge, sind auf jeder Multi-Rute viel mehr Ringe angebracht, damit die Schnur nicht am Blank scheuert. Weil aber die Achse der Multi dichter am Blank liegt , haben die Ringe der Multi-Rute einen so kurzen Steg. Dadurch verringert sich auch die Torsion (Verdrehung) des Blanks unter Last - soviel zu der Frage, warum man mit einer normalen Spinnrute keine Multrolle fischen sollte.... Moderne Ruten haben bereits die ersten Ringe so verdreht, daß die Schnur um 180 Grad um die Rute herumgeführt wird. Das ist insbesondere für das Fischen unter hoher Belastung angenehmer, da hier die Torsionskräfte u.U. recht stark werden und dadurch Blank und Handgelenke geschont werden. Inzwischen fische ich so ziemlich alle Köder ab 2,5 Gramm an der Baitcaster. (Darunter sollte man es eigentlich tunlichst lassen; es wird mit jedem Zehntelgramm schwieriger.)
Und wenn nun schon einige Sportfreunde fragen, warum man sich das antut...: Es ist einfach hammergeil, den Fisch ohne Umlenkrolle 1:1 auf dem Daumen zu haben....!!!
vanbarsch:
Hallo
vielen dank für die Antworten. Das hat mir auf jeden Fall schonmal weiter geholfen :top: Leider arbeite ich im Schichtdienst und kann daher erst am Wochenende anfangen zu üben. Dafür hab ich dann 5 Tage Wochenende :top: Werd dann mal ordentlich üben und nächste Woche mal berichten wie es gelaufen ist bzw. weitere Fragen an euch richten. Eine kleine Frage hab ich allerdings noch. Mit welcher Schnurstärke sollte ich anfangen wenn ich mir Mono drauf mache?
Klausi:
Zum Üben kannst Du 0,28 bis 0,30´er nehmen. Fange lieber mit höheren Gewichten (20, 25 Gramm) an, bis Dein Daumen sich an seine neue Aufgabe gewöhnt hat .... Viel Spass dabei :rock
panus:
kgbbg hat soweit recht, allerdings würde ich unter 0,28 bleiben. Ich würde meinen das eine 0,22 oder 0,24 etwas positiver im handling ausfällt. Das Wurfgewicht reicht auch mit 14 bis 18g. Bei 25g gehr schnell sehr viel Schnur von der Rolle... Das ist woran ich mich noch erinnern kann, als alles begann :wink: Aber JEDER reagiert ein wenig anders.
Auf jeden FAll nicht aufgeben, ein paar Perücken später sieht die Welt schon ganz anders aus.
Wenn du also ein schönes Vogelnest gebaut hast, schau dir das Video hier an: http://www.youtube.com/watch?v=TDI5kwR5zjc#ws
Jeny:
Danke für das Video; wird mir bestimmt der öfteren nützlich sein :soisset:
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